Was jeder Startup Gründer beim Pitch Deck erstellen beachten sollte.

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Was jeder Startup Gründer beim Pitch Deck erstellen beachten sollte.

Was jeder Startup Gründer beim Pitch Deck erstellen beachten sollte. 1170 658 Felix Thönnessen

Ich werde oft gefragt, wofür man eigentlich als StartUp oder Gründer ein Pitch Deck erstellen soll. Nun, ein Pitch Deck ist die kurze und komprimierte Zusammenfassung deines Vorhabens mit einem Spritzer Vertrieb, welches du in Form einer Präsentation bei Investoren oder Banken vorstellt (pitchst) oder einreichst. Mit diesem willst du nun den Empfänger davon überzeugen, dass es sich bei deinem Startup oder deiner Existenzgründung um ein sehr gutes und gelungenes Investment handelt und so im Idealfall die Finanzierung deiner Idee sicherstellen.

Du willst Investoren von deiner Idee überzeugen und möchtest, dass diese ihren Geldbeutel für dich öffnen – genau dafür brauchst du das Pitch Deck!

Jedoch hat kein potenzieller Investor, Business Angel oder Bankmitarbeiter heutzutage die Zeit sich Präsentationen von vielen Folien anzuschauen, gerade dann nicht, wenn man zunächst einen ersten Überblick bekommen möchte.

Ob du es per E-Mail, gedruckt oder zum Download bereitstellst, spielt dabei zunächst keine Rolle. Stell dir die Frage welche Inhalte unbedingt in dein Pitch Deck gehören und welche eben nicht und überlege gut, welches Ziel du mit dem Pitch Deck verfolgst.

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance

Oft ist das Pitch Deck der erste Kontakt, zwischen dir und der Zukunft deines Startups.

Ich erhalte als Investor pro Jahr mehrere hundert Pitch Decks und erkenne sofort, wo sich jemand Arbeit gemacht hat und wo eben nicht. Es wäre doch schade, wenn deine Idee auf der Strecke bleibt, nur weil du nicht genug Zeit beim Pitch Deck erstellen investiert hast, oder?

Wichtig sei aber bereits an dieser Stelle, dass ein Pitch Deck verkauft und sich somit massiv von klassischen Präsentationen unterscheidet. Natürlich sollte die Darstellung objektiv sein, aber es liegt an dir die richtigen Elemente, wie Vorteile und eine Lösung, herauszustellen und den Betrachter deines Pitch Decks oder den Investoren das Geschäftsmodell schmackhaft zu machen.

Warum du die Einleitung mit einem „Bang“ beginnen solltest

Inhaltlich besteht ein Pitch Deck wie jede Präsentation aus einer Einleitung, die das Interesse deiner Kunden und Investoren weckt.

Häufig kannst du im Pitch Deck auch damit spielen, dass du ein Problem anführst und die dazu passende Lösung darbietest. Grafiken mit denen du Zahlen und Fakten noch einmal bildlich untermauerst, unterstützen deinen Pitch zusätzlich.

Zudem wirken Tabellen und Statistiken mit den entsprechenden Belegen und seriösen Quellen dahinter zielorientiert und kompetent. Außerdem wollen deine Kunden und Investoren anhand deines Pitch Deck erkennen, dass du sowohl dich als auch den Markt realistisch einschätzen, Risiken bewusst erkennen und Chancen entsprechend nutzen kannst.

Kenne den Markt, kenne das Produkt und kenne dich selbst, dann wirst du auch deine Investoren von deinem Geschäftsmodell überzeugen können. Zudem solltest du auch die Finanzierung deiner Idee mit aufnehmen und sie deinem Publikum entsprechend darlegen.

Auch, wenn Pitchen leicht mit einem Spiel vergleichbar ist, so kann die Aussicht auf einen möglichen Zuschlag oder im schlimmsten Fall eine Absage den Pitcher sehr unter Druck und Zugzwang setzten.

Mache dich dennoch nicht allzu verrückt. Ich versuche in solchen Momenten immer an Folgendes zu denken: Das „Nein“ habe ich schon, das „Ja“ kann ich kriegen.

11 wichtige Elemente, die du beim Pitch Deck erstellen unbedingt beachten solltest

Du wirst im Internet die unterschiedlichsten Aufbauten für Pitch Decks finden. Nachdem ich nun über zehn Jahre Startups berate und viele hunderte Pitch Decks gesehen habe, halte ich jedoch folgenden Aufbau für den sinnvollsten.

Hierbei werde ich dir auch erläutern, was in die jeweiligen Bereiche hineingehört.

1. Der Titel

Die Ausarbeitung und die damit einhergehende Positionierung deines Pitch Decks geht immer Hand in Hand mit denjenigen, die du damit überzeugen willst.

Denn erst nachdem du weißt, wen du ansprechen willst, kannst du dir das wie überlegen. Der Grundsatz: “Never judge a book by its cover“ existiert beim pitchen nicht.

Gerade hier ist es wichtig, dass du schon mit der Titelfolie bei deinem Gegenüber punktest. Schon an dieser Stelle kannst du deine Idee mit einem kurzen und prägnanten Satz auf den Punkt bringen.

Mache dir bewusst, dass dies der erste visuelle Kontakt zwischen deiner Idee und dem Betrachter ist. Deshalb sollte die Titelfolie etwas hermachen.

Inhaltlich sollte der Leser hier den Namen deines Startups, eventuell dein Logo oder den Slogan finden. Ich mag es persönlich, wenn ich meinen eigenen Namen auch dort finde, um das Gefühl zu bekommen, das Dokument wäre speziell für mich gefertigt.

2. Das Problem

Bei jedem guten Startup sollte es einen Grund geben, warum die Idee überhaupt verfolgt wird.

Oft ist dieser Grund ein konkretes Problem was im Markt, der Gesellschaft oder auch in einer bestimmten Branche besteht. Auf dieser inhaltlich ersten Folien wird das Problem konkret beschrieben.

Es kann dabei sehr hilfreich sein zu beschreiben wie du dieses Problem erkannt hast und warum es deiner Meinung nach überhaupt existiert. Es geht hier darum zu zeigen, dass ein wirklicher Grund vorliegt dafür ein weiteres Unternehmen aus dem Boden zu stampfen.

3. Die Lösung

Ich mag die Kombination aus Problem – Lösung sehr gerne in einem Pitch. Der Aufbau deines Decks sollte einem logischen Rahmen folgen und das kann man damit sehr gut erreichen.

Auf dieser Folie stellst du die Lösung für dein beschriebenes Problem dar. Wichtig ist dabei, dass die Lösung auch einem Laien verständlich wird.

4. Das Geschäftsmodell

Eine Lösung ist aber immer noch kein Geschäftsmodell oder rentables Business. Auf dieser Folie solltest du zeigen, dass man eben aus deiner Lösung auch ein rentables Geschäftsmodell kreieren kann.

Sei es ein Abo-Modell, ein klassischer Verkauf oder ein Affiliate System. Hier kommt es darauf an, klar zu machen, dass deine Lösung auch finanziell Früchte tragen kann.

5. Der Markt

Märkte gibt es viele und Nischen umso mehr. Stelle im Bereich Markt genau dar, wo dein Schwerpunkt liegt und wie groß dieser Markt ist.

Dabei kann es helfen das Marktvolumen bzw. das Marktpotential grafisch auf dieser Folie abzubilden. Auch eine grafische Darstellung der Entwicklung des Marktes kann sinnvoll sein. Bedenke aber immer den Grundsatz: Dein Pitch Deck soll verkaufen.

6. Das Marketing

Die beste Idee ist nichts ohne die richtige Vermarktung. Im Bereich Marketing solltest du darstellen wie du vor hast deine Lösung im Markt bekannt zu machen und Kunden zu gewinnen.

Dabei solltest du dich neben der eigentlichen Strategie auch oder vor allem auf die Kommunikationskanäle konzentrieren, die du dafür einsetzen willst.

7. Das Team

Gute Ideen funktionieren nur mit guten Gründern. Genau dafür gibt es die Folie „Team“. Hier solltest du in deinem Deck darstellen, welchen elementaren Anteil jeder aus deinem Team mitbringt, der ihn unverzichtbar macht.

Auch wenn du alleine startest, solltest du hier genau diese Eigenschaften von dir auflisten. Wichtig: Begründe diese Eigenschaften auch.

8. Die Finanzen

Der Leser will auch etwas darüber wissen, wie du dir die Finanzierung deines Startups vorstellst. Natürlich kannst du auf einer Folie nicht alle Informationen darstellen. In diesem Bereich solltest du aber Informationen geben über das Investitionsvolumen und die Planzahlen der nächsten Jahre. Dies hat auch sehr viel mit finanzieller Intelligenz zu tun.

Somit erhält der Leser einen groben Überblick in welche Richtung dein Vorhaben geht und wie viel Geld es erfordert.

9. Der Abschluss

Zu guter Letzt gibt es eine Abschlussfolie. Diese kannst du mit einem Call to Action – also einer konkreten Aufforderung beschließen.

Fordere den Leser zu einer konkreten Handlung auf, wie etwa dazu Kontakt mit dir aufzunehmen oder weitere Unterlagen anzufordern, Das Ende des Pitch Decks ist dabei genau so wichtig, wie der Start.

10. Das Design

Bei einem guten Pitch Deck kommt es auch auf das Design an. Hier solltest du eine Menge Arbeit investieren.

Wenn du selber kein Designer bist, solltest du dir hier Hilfe holen. Dabei geht es um Grafiken, Bilder, Schriften und das gesamte Erscheinungsbild.

Bei einer Präsentation und der Arbeit mit PowerPoint (oder bspw. Keynote) verzichte ich grundsätzlich immer auf Spezialeffekte, weil diese den Kunden und mögliche Investoren nur unnötig von deiner Idee ablenken.

Stichpunkte, die regelrecht ins Bild fliegen, wirken oftmals verspielt und vermitteln nicht den Eindruck von Seriosität und Kompetenz. Behalte dabei immer im Hinterkopf, dass ein ordentliches Pitch Deck und die enthaltenen Folien und Slides deine Idee nur unterstützen sollte.

11. Der Text

Formal solltest du darauf achten, dass deine Folien einem einheitlichen Aufbau folgen. Dazu stellst du am besten sicher, dass du penibel auf deine Rechtschreibung und Grammatik achten solltest.

Aus dem gleichen Grund solltest du auch versuchen deine Folien nicht mit zu viel Text zu überhäufen.

Setzte stattdessen lieber Akzente, denn beim Pitchen gilt: Weniger ist oftmals mehr. Und der Mittelpunkt eines guten Pitches ist immer noch der Pitcher selbst.

Es ist wie bei einem Kartenspiel, wenn du schlecht spielst, dann nützt dir auch das beste Blatt nichts. Du bist derjenige, der das Geschäftsmodell und die Idee den potenziellen Investoren später präsentieren muss. Eine gute Vorbereitung für die Präsentation des fertiggestellten Pitch Decks ist daher unabdingbar. Wie bei jeder Art von Präsentation ist die erste und wichtigste Frage, die du dir stellen solltest: Wen willst du mit deinem Pitch Deck ansprechen?

Warum du keine Pitch Deck Vorlage übernehmen solltest

Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden ist, die Frage nach einer Pitch Deck Vorlage oder einem Template.

Stell dir vor du willst ein Haus bauen und lädst dir dafür im Internet eine Vorlage/ Template runter. Du baust dann nicht dein Haus, sondern das Haus eines anderen und das sollte doch nicht deine Vorgehensweise sein, oder?

Genauso ist es eigentlich auch mit dem Pitch Deck. Eine Vorlage für das Pitch Deck würde nur dann Sinn machen, wenn du genau das Gleiche vorhast wie der, der die Vorlage erstellt hat.

Wenn du Investoren also überzeugen willst, solltest du dich selbst an die Arbeit machen und dein eigenes Pitch Deck erstellen. Das können wir übrigens gerne gemeinsam tun.

Beispiele für Pitch Decks gibt es viele. Ein paar davon habe ich dir hier einmal zusammengestellt. Dabei geht es aber nicht darum, dass alle davon zwangsläufig gut sind.

  • Tinder: Kennt wahrscheinlich jeder. Hier ist das Pitch deck der App, die damals unter dem Namen Matchbox gestartet ist.
  • Airbnb: Auch dieses Startup wirst du sicher kennen. Bei Business Insider findest du das erste Pitch Deck.
  • Auch Buffer ist vielen ein Begriff. Hinter dem Link findest du das Pitch Deck.
  • Die Folien von Foursquare findest du hier.

Meine 3 Bonus-Tipps für dein erfolgreiches Startup Pitch Deck

Nachdem ich dir schon einiges zum Thema Pitch und Pitch Decks erzählt habe, bekommst du von mir hier nochmal 3 Tipps, die du beim Erstellen deines Pitch Decks unbedingt beachten solltest:

1. Die „Spezialfolie“

Ich baue am Ende immer noch eine Art Spezialfolie ein. Auf der Folie fasse ich die wichtigsten Argumente für ein Investment zusammen. So hat der Leser nochmal einen starken Überblick über die wichtigsten Punkte deines Pitch Decks.

2. Hol‘ dein Publikum ab

Sei dir bewusst darüber, dass dein Publikum nicht denselben Wissensstand hat wie du selbst. Du solltest also dafür sorgen nicht mit Fachbegriffen und Informationen um dich zu werfen, die niemand kennt.

3. Grafik vor Text

Mit hochwertigen Grafiken kannst du oft mehr überzeugen als mit einer Vielzahl an Textbausteinen. Mach‘ dir Gedanken wo Grafiken zum Inhaltstransport Sinn machen.


Mich würde noch interessieren, ob du mit deinem Team bereits an einem Pitch Deck arbeitest oder sogar schon als Sologründer vor Investoren gepitched hast?

Bleib motiviert Felix

Felix Thönnessen

Premium Keynote Speaker, Mentor, TV Coach, Autor, Investor und vieles mehr.

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