Auch schon mal total auf dem Schlauch gestanden? Geglaubt, du könntest niemals eine kreative Idee entwickeln? Alle sind irgendwie kreativer als du? Dabei kommen selbst Kinder regelmäßig auf die verrücktesten Ideen. Warum nicht auch du?
Es gibt kein Patentrezept, um seine Kreativität zu steigern. Klar, gibt es da einige Methoden, die wissenschaftlich erprobt sind. Manche helfen besser, manche weniger gut. Das liegt vor allem daran, weil wir unterschiedlich sind. Weil Menschen unterschiedlich sind. Das merke ich auch immer wieder in meiner täglichen Arbeit mit jungen Gründern. Hier habe ich mal zehn Tipps zusammengefasst, die mir und meinen Klienten im Alltag helfen. Bei meinen Gründerinnen und Gründern helfen sie und vielleicht verhelfen sie auch dir zum Geistesblitz.
Für Dich zum Überblick
1. Sei verspielt
Na, wer ist wohl kreativer? Kinder oder Erwachsene? Die Antwort sollte jedem klar sein: es sind Kinder. Kinder sind unbeschwerter, kennen die Grenzen des Machbaren nicht und werden für Ihre Kreativität von Lehrern, Eltern und Verwandten gelobt (hängt bei Ihnen auch ein Meisterwerk Ihrer Kinder an der Wand?). Wenn das so einfach ist, wieso werden Sie denn nicht einfach mal wieder zum Kind? Karl Weick, ein berühmter Psychologieprofessor schlug vor, ein gewisses Maß an Verspieltheit zurück an den Arbeitsplatz zu bringen, um so die kognitive Kapazität zu steigern. Also, fahr doch demnächst mal mit dem Bobbycar zur Arbeit, spiel mit Lego oder stell dir einfach Spielzeug auf den Schreibtisch.
2. Ließ ein (gutes) Buch
Schon Confucius riet dazu, Bücher zu lesen, egal wie beschäftigt oder gestresst man ist. Ich lese am liebsten sogar kontroverse Sachbücher. Sie bringen mich dazu, mir eine Meinung zu bilden und erweitern gleichzeitig mein Wissensschatz. Außerdem hilft Lesen dabei, mental fit zu bleiben. Es stimuliert unser Gehirn, unsere Konzentration und ganz nebenbei auch unser Vokabular. Es hilft also langfristig dabei, uns adäquat auszudrücken. Am besten also jeden Abend vor dem Schlafen gehen eine halbe Stunde lesen (Buch! Auf Papier!). Das reduziert den Stress, hilft besser einzuschlafen und erhöht unsere Kreativität.
3. Beweg dich
Bewegung schadet nie. Auch wenn Forscher der niederländischen Universität in Leiden herausgefunden haben, dass Sportler tatsächlich kreativer sind, muss es nicht immer gleich der Marathon sein. Mir hilft es beispielsweise bei der kreativen Arbeit einfach aufzustehen und durch den Raum zu gehen. Hast du schon mal einen Workshop nur im Stehen abgehalten? Nein? Versuch es doch mal. Es belebt, macht aktiver, wacher und bringt unsere Gedanken auf Touren. Außerdem schont es deinen Rücken
Passend dazu: Querdenken! Warum „Thinking outside the box“ falsch istsolltest
4. Trinke ein Glas guten Wein
Wer kennt es nicht? Betrunken ist man urplötzlich zu allem fähig. Das denkt man zumindest. Das dem nicht so ist, sollten wir spätestens dann merken, wenn wir uns hinter das Steuer setzen (besser nicht!). Aber ist dir auch schon einmal aufgefallen, wie locker und leicht man plötzlich Fremdsprachen spricht, wenn man angetrunken ist? Alkohol hemmt die Zunge. Im wahrsten Sinne des Wortes. Vor allem sorgt Alkohol aber dafür, dass du dich entspannst und mental nicht verkrampfst oder blockierst. Das hat sogar eine Studie der University of Illinois bestätigt. Und womit kann man besser entspannen als mit einem guten Wein? Aber bitte in Maßen!
5. Nutze Mindmaps
Im vergleich zu normalen Notizen, kann eine Mindmap fast schon Wunder wirken, um deine Kreativität zu steigern. In eine Mindmap kannst du vieles packen: Wörter, Farbe, Zeichnungen, Zahlen – die Kombination aus Wörter und Visualisierung macht es uns einfacher, diese Daten zu verarbeiten und zu speichern. Durch die Verbindungen in der Mindmap lassen sich darüber hinaus auch Assoziationen generieren, die einem mit einfachen Notizen nicht hervorgestochen wären. Somit kriegst du ein komplettes Bild über das entsprechende Thema und kannst dir einen besseren Überblick verschaffen.
6. Fang an zu kritzeln
Wenn man der amerikanischen Autorin Sunni Brown glauben darf, dann haben Unternehmer wie Steve Jobs und Henry Ford ihre Meetings häufig mit Kritzeleien gestartet, um so die eigene Kreativität zu steigern. Und tatsächlich wird sich der ein oder andere sicherlich schon einmal dabei ertappt haben, wie er willkürlich auf ein Blatt Papier gemalt hat. Üblicherweise macht man das aus Langeweile, aber hast du dabei vielleicht auch bemerkt, dass du dann wesentlich fokussierter bist? Das Kritzeln aktiviert unsere Wahrnehmung und Kreativität.
7. Hab immer ein Notizbuch dabei
Wo kann man besser Kritzeln als in einem Notizbuch? Das sollten Sie immer dabei haben. Es wird zwar nicht direkten Einfluss auf deine Kreativität nehmen, aber hilft dir in jeder kreativen Lebenslage, in dem du deine Gedanken festhalten möchtest. Autoren, Sänger und Songwriter sind bekannt dafür, nie ohne Papier und Stift aus dem Haus zu gehen. Tu ihnen gleich. Schließlich weiß man nie, wann einen der Geistesblitz trifft. Dann will man vorbereitet sein.
8. Improvisiere
Bei der Improvisation geht es darum, dass alle Schauspieler dem Sachverhalt zustimmen müssen. Egal mit welcher Situation man konfrontiert wird, man muss damit leben und einfach spielen. Warum probierst du dies nicht mal selber aus? Das bedeutet für dich, dass es kein „Nein“ gibt. Versetz dich doch mal in die Lage deines Kunden in Form eines kleinen Rollenspiels und pass auf, nicht „Nein“ zu sagen. Du wirst sehen, was plötzlich alles möglich erscheint und welch Kreativität freigesetzt wird, wenn man sich selbst keine Grenzen setzt.
9. Starte etwas Neues[/x_custom_headline]
Neulich hat mich in der Stadtbücherei ein Buch über Astronomie und die Grenzen der Physik angelacht. Auch wenn mich das letzte Mal ein Physiklehrer vor knapp zwanzig Jahren mit den Themen konfrontiert hat, habe ich es einfach mal mitgenommen und gelesen. Obwohl ich nur die Hälfte verstanden habe, hat es ein komplett neues Feld für mich geöffnet. Ich schaue nun mit einem anderen Blickwinkel in den Himmel. Und genau darum geht es in diesem Punkt. Probiere etwas Neues, starte einen Onlinekurs, ließ Bücher – in Themen, von denen du vorher keine Ahnung hattest. Es erweitert deine Gedanken, bringt dir einen Wissensvorsprung und plötzlich öffnen sich dir komplett neue Felder.
10. Werde zum Wissenschaftler und experimentiere
Als Kind haben meine Freunde und ich die wildesten Dinge fabriziert. Natürlich war da viel Unsinn bei, aber manches nehme ich aus dieser Zeit gerne wieder auf (Kind bleiben lohnt sich also in vielerlei Hinsicht s.o.). Damals haben wir sehr viel mit Nahrungsmitteln experimentiert. Wir haben die verschiedensten Dinge gemischt. Neue Getränkesorten probiert (kennst du schon Fanta mit Paprikapulver? Wenn nicht, dann probieren!), viel gebacken und gekocht. Experimente bringen dich zu neuen Erkenntnissen und es macht tierisch Spaß. Es muss nicht immer Nahrung sein, auch müssen keine chemischen Reaktionen stattfinden. Sei einfach experimentierfreudig.
11. Reise
Ohne den letzten Punkt wäre diese Liste sicherlich nicht vollständig gewesen. Wie oft bin ich schon unterwegs gewesen, habe entfernte Länder bereist, fremde Kulturen kennengelernt und mich jedes mal gefragt: wieso gibt es Produkt X nicht auch bei uns? Frag doch mal Dietrich Mateschitz, Gründer von Red Bull. Ohne eine Reise nach Thailand bzw. die Zusammenarbeit mit einem thailändischen Händler, wäre er auf die Idee zu Red Bull wohl nie gekommen.
So what?
Was bedeutet das alles für dich? Fahre auf einem Bobbycar zum Flughafen, in der einen Hand ein Glas Wein, in der anderen dein Notizheft, in das du fleißig kritzelst und Mindmaps erstellst. Dabei improvisierst du während du für den Flug nach Asien eincheckst. Scherz beiseite. Du musst nicht alles umsetzen, aber der ein oder andere Ratschlag wird dir helfen, deine Kreativität kurz- und langfristig zu steigern.