Betriebliches Gesundheitsmanagement: Überflüssig oder unverzichtbar?

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Betriebliches Gesundheitsmanagement: Überflüssig oder unverzichtbar?

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Überflüssig oder unverzichtbar? 640 427 Felix Thönnessen

Workout nach Feierabend, aktive Pause oder sogar das firmeneigene Fitnessstudio – betriebliche Gesundheitsförderung hat längst in großen und kleinen Unternehmen Einzug gehalten. „Fit im Büro“ ist heute das Motto, doch was ist eigentlich dran am Sporteln am Arbeitsplatz? Ist das alles wirklich unverzichtbar geworden, und wenn ja, warum eigentlich? Oder wird sich dieser Trend am Ende als überflüssig erweisen und irgendwann aus der Unternehmenslandschaft verschwinden? Als Sportwissenschaftlerin und Gründerin von Fithoch3 beschäftige ich mich schon seit einigen Jahren mit betrieblicher Gesundheitsförderung und verrate Dir hier, worauf es dabei ankommt!

Biete Job: Fitnessprogramm inklusive!

„Wir bieten unseren Mitarbeitern kostenlose Fitnessangebote“ – so oder ähnlich kann man es mittlerweile in fast jeder Stellenanzeige von großen, aber auch kleinen und mittelständischen Unternehmen lesen. Sogar Start-Ups werben um ihre Mitarbeiter mittlerweile nicht nur mit Gratis-Getränken und Grillfesten, sondern mit attraktiven Gesundheitsprogrammen. Firmeninterne Fitnessangebote oder kostenlose Mitgliedschaften in Studios sind dabei besonders beliebt. Aber warum setzen Firmen so verstärkt auf diese Benefits? Klar, man muss den Mitarbeitern von morgen schon etwas bieten, damit sie sich heute für das richtige Unternehmen entscheiden, doch ganz uneigennützig kommt das BGM dann doch nicht daher. Auch Firmen profitieren vom Gesundheitsprogramm für ihre Angestellten – und das nicht zu knapp.

 

Bewegung rein – Stress raus!

Eigentlich wissen wir es ja schon lange: Wer sich fit und gesund hält, der wird weniger krank und ist zufriedener und ausgeglichener. Die oft versprochene „Work-Life-Balance“ spielt dabei eine große Rolle. Dahinter verbirgt sich nicht nur eine gute Balance zwischen Arbeitszeit und Freizeit, zum Beispiel durch Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten, sondern hier geht es auch darum, Mitarbeiter aktiv dabei zu unterstützen, etwas für sich und die eigene Gesundheit zu tun. Ein gezieltes Bewegungsangebot tut genau das: Es reduziert Stress, wirkt berufsbedingten Beschwerden wie Rücken- oder Gelenkschmerzen entgegen und fördert die aktive Erholung. Außerdem fördert es die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Klingt erstmal super – zumindest für die Mitarbeiter. Aber auch für Unternehmen lohnt sich dieses Investment.

Wer kreativ sein will, muss… sich bewegen!

Du möchtest, dass Deine Mitarbeiter kreativ, motiviert und besonders produktiv sind? Betriebliche Fitnessangebote schaffen genau das, denn wer durch Sport am Arbeitsplatz Stress abbaut fühlt sich belastbarer, kann konzentrierter arbeiten und ist am Ende sogar produktiver. Und das kann dem Chef nur Recht sein. Durch betriebliches Gesundheitsmanagement können Unternehmen die Leistungsfähigkeit und Motivation ihrer Mitarbeiter auf einfache Weise steigern. Dabei sind ausgeglichene und gesunde Angestellte oft auch weniger krank was Fehlzeiten reduziert und die Personalkosten senkt. Ganz zu schweigen vom guten Betriebsklima, denn beim gemeinsamen Pilates in der Mittagspause kommen Mitarbeiter sich außerhalb ihres Schreibtischs und der Abteilung näher und tauschen sich aus. Sie vernetzen sich untereinander und das hat durchaus positiven Einfluss auf die Arbeitsabläufe. Und: gemeinsame Bewegung verbindet einfach ungemein. Das wiederum mindert die Fluktuation und macht das Unternehmen für Bewerber interessant.

Wie finde ich das richtige Gesundheitsprogramm für meine Mitarbeiter?

Die Entscheidung ist gefallen – jetzt geht’s an die Umsetzung. Mein Tipp als erfahrende Sportwissenschaftlerin: Hol Dir einen Experten ins Haus. Bevor es mit Yoga im Büro und Joggen in der Pause losgehen kann, müssen vorher wichtige Fragen geklärt werden:

  • Für welche Mitarbeiter gilt das Angebot?
  • Welche Kurse möchten wir anbieten?
  • Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden?
  • Welche Zeiten sind für uns praktikabel?
  • Welche Unterstützung ist von Seiten der Krankenkassen möglich?

Ich habe schon mit vielen Unternehmen zusammengearbeitet und Konzepte für das betriebliche Fitnessangebot erarbeitet. Dabei stehen immer die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Mittelpunkt. Gibt es viele Angestellte am Fließband oder üben sie Tätigkeiten aus, die besonders körperlich anstrengend sind? Dann kann beispielsweise ein regelmäßiges Rückentraining, das die Rückenschmerzen lindert und vorbeugt, sinnvoll sein. Oder aber sind die Mitarbeiter täglich stressigen Arbeitssituationen ausgesetzt, zum Beispiel durch telefonischen Kundenservice? Dann kommt möglicherweise eine ausgleichende Sportart wie Yoga oder Pilates in Frage. Kurzum: Schau Dir Deine Leute genau an. Was brauchen die Mitarbeiter wirklich? Nur dann wird Dein ausgefeiltes Gesundheitsangebot von der Belegschaft auch angenommen!

 

Und so könnte das konkret aussehen: Zum Beispiel „Aktive Pause“

  • ein Trainer kommt in regelmäßigen Abständen und zu festen Terminen in den Betrieb
  • für die Mitarbeiter werden dann 10-15 Minuten einfache Übungen zur Mobilisation, Kräftigung und Entspannung angeboten.
  • Verspannungen lösen sich, die Muskulatur wird gestärkt, die Durchblutung angeregt – eine kleine „Frischzellen-Kur“ für zwischendurch.
  • Danach geht es weiter mit neuem Elan und gesteigerter Konzentration

Keine Zeit, keinen Platz – geht nicht! Die Stolpersteine des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Die Gründe, warum es am Ende doch nichts wird mit dem firmeninternen Sportprogramm, sind durchaus nachvollziehbar. Räumliche und zeitliche Flexibilität beim Fitnessangebot sind heute wichtiger denn je, damit das Angebot auch angenommen wird. Doch auch hier gibt es Lösungen: Digitale Lösungen!
Während die einen gerne eine aktive Mittagspause hätten, sind die anderen in dieser Zeit unterwegs beim Kunden. Oft ist es nicht einfach, alle Wünsche unter einen Hut zu bekommen. Hier lohnt es sich, über ein gezieltes Online-Angebot nachzudenken, das zeitlich und räumlich unabhängig ist. Schon seit einigen Jahren nimmt der Trend zum Online-Angebot in den Unternehmen zu – Tendenz steigend!

Betriebliches Gesundheitsmanagement goes digital

Ortsunabhängig, zeitlich flexibel, kostensparend – die Vorteile von digitalen Lösungen für die Gesundheit der Mitarbeiter liegen quasi auf der Hand. Ein geringer Zeitaufwand und einfach in der Umsetzung, das versprechen sich Unternehmen von Online-Angeboten.
In der Tat kann ein digitales betriebliches Gesundheitsprogramm viele Hürden überwinden und Barrieren abbauen. Es müssen keine Räumlichkeiten bereitgestellt werden, sodass auch für kleine Unternehmen oder Start-ups ein Fitness-Angebot möglich wird. Zudem kann jeder Mitarbeiter zeitlich flexibel auf die Online-Kurse zugreifen. Wer nach der Frühschicht nach Hause kommt, kann sich genauso den Rückenübungen widmen, wie die Mitarbeiter in der Buchhaltung in ihrer Mittagspause.

Zwei wichtige Aspekt dürfen allerdings nicht außer Acht gelassen werden:

  • die technischen Voraussetzungen müssen gegeben sein, denn nur wer Zugang zu einem PC, Handy oder Tablet hat, kann das Angebot wahrnehmen
  • Wie motiviere ich meine Mitarbeiter dazu, das Angebot auch zu nutzen?

Mitarbeiter motivieren – die richtigen Anreize schaffen!

Flexibilität ist gut – zu viel davon hat allerdings auch Nachteile: Bei Online-Angeboten kann das bedeuten, dass Mitarbeiter das freiwillige und zeitlich flexible Angebot gar nicht wahrnehmen, weil Motivation und Anreize fehlen oder nur halbherzig bei der Sache sind. Doch auch hier kann Abhilfe geschaffen werden.

Bei der Motivation der Mitarbeiter dürfen Unternehmen kreativ werden. Aus meiner Erfahrung hat es sich bewährt, Anreize zu schaffen. Das kann zum Beispiel ein Gewinnspiel sein oder auch ein extra Bonus, der an die erfolgreiche Teilnahme des Fitness-Angebots gekoppelt ist. So können Unternehmen sicherstellen, dass die Mitarbeiter am Gesundheitsprogramm wirklich teilnehmen. Ein regelmäßiges Feedback und die Messung des Trainingserfolgs erhöhen ebenfalls die Akzeptanz.

Die Mischung macht´s: Eine Kombination aus Online und Präsenz-Angeboten ist optimal

Die Lösung für ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement liegt dabei meiner Meinung nach genau darin, beide Formen der Angebote zu kombinieren.

Und so könnte ein komplettes Paket aussehen:

  • Präsenz Workshop als Auftakt
  • Flexibles online Trainingsangebot
  • Regelmäßige Trainings per online live Stream abgestimmt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter und Rahmenbedingungen der Firma
  • individuelle Betreuung und Begleitung der Mitarbeiter durch die Trainer/innen
  • regelmäßiges Tracking des Trainingserfolg sowie Feedback an das Unternehmen und die Mitarbeiter
  • Die Möglichkeit, jederzeit Fragen zum Training und zur individuellen Gesundheit an einen Experten zu stellen

Fazit

Betriebliches Gesundheitsmanagement in Form von Bewegungs- und Fitnessangeboten für Mitarbeiter ist absolut sinnvoll, sofern es nicht an der Zielgruppe vorbei gerichtet ist. Dabei kommt es im Wesentlichen auf die Bedürfnisse der Belegschaft an, aber auch auf die Rahmenbedingungen jedes einzelnen Unternehmens. Digitale Angebote haben dabei viele Vorteile, da sie flexibel einsetzbar und kostengünstig sind und sich daher auch für Start-ups und kleine Unternehmen eignen. Allerdings kommt es hier auf die technische Ausrüstung der Angestellten an und auf die richtige Motivation der Mitarbeiter. Ideal ist ein komplettes Paket aus Online-Kursen und Präsenz-Angeboten.
Richtig integriert und kommuniziert kann ein gezieltes Sport- und Gesundheitsprogramm viel für die Mitarbeiter und das Unternehmen tun. Eine klare Win-Win-Situation!

Tina Schneider
Dipl-Sportswissenschaftlerin

www.fithoch3.com

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